LITERAL BODIES

literal bodies
body on Festival
08.06. - 26.06.2022 
Eröffnung: 07.06.19:00
Künstlerhaus Nürnberg 

Gruppenausstellung mit 
Elena Bastert, Julie Batteux, Johanna Brunner, Manoel Drexler, Julia Hainz, Veronika Haller, Helen Hetzel, Simone Körner, Irina Pilhofer, Rebecca Prechter und Carmen Westermeier; Kuration: Simone Körner & Julia Hainz 

"it is […] her[1] capacity to depropriate unselfishly: body without end, without appendage, without principal "parts." If she is a whole, it's a whole composed of parts that are wholes, not simple partial objects but a moving, limitlessly changing ensemble, a cosmos tirelessly traversed by Eros, an immense astral space not organized around any one sun that's any more of a star than the others."[2]

literal bodies wehren sich, fallen aus der Sprache und werden selbst zur Schrift. Als Kategorien des Übergangs, sind sie selbstdeutende Symbole – spezifische Materialisierungen in Raum und Zeit (everything already exists).

In der das Festival body on begleitenden Ausstellung, geht es um Erfahrungsstrukturen des literal Seins. Ein literaler, also geschriebener und schreibender Körper ist weder Figur, noch Metapher, er ist Real. A matter of fact. Vereint werden Perspektiven auf genau diese Realitäten – fette, hermaphroditische, androgyne, trans Sprachen, die sich lachend aus den Körpern schälen: ein Spiel mit der Sprache, ein Spiel mit Symbolen, ein gleichzeitiges in Betracht ziehen von dem was passiert und allem, was sich assoziativ damit verbindet: Von einem ins nächste und wieder zurück - "their stream of phantasms is incredible."[3]

Die Gruppenausstellung literal bodies, präsentiert in einer interdisziplinären Show, die Begegnung unterschiedlicher Inszenierungsstrategien junger Künstler_innen als eine Plattform kollektiver Selbstermächtigung. Die bedienten Medien sind genauso Teil einer gemeinsam gelebten ästhetischen Praxis, wie andere Personen, Theorien, Dinge, oder Orte. Zu sehen sind im Kunsthaus also Malerei, Fotografie, Keramik, Kostüm, Performance, Film und Text – nicht als Medien, die selbstreflexiv für sich und gegeneinander stehen, sondern als Technologien die ineinander eingreifen, auseinander entspringen und mehr als der Prozess einer gemeinsamen Formfindung zu verstehen sind.

Lass uns literally werden, an den Stromschnellen medialer Transformationen. Lass uns uns zeigen und damit die Sicht versperren. Der Glasbau des Künstlerhauses wird zu einem Sammelbecken ästhetischer Protestformen. - "your body is yours, take it."[4]


[1] Cixous Text ist aus dem Jahr 1975 – she würde in unserem Sinne aus heutiger Perspektive als she* gelesen werden
[2] Cixous, Lough of the Medusa, p.889
[3] Cixous, Lough of the Medusa, p. 876
[4] Cixous, Laugh of the Medusa, p. 876

Credits: Simone Körner & Julia Hainz: literal bodies, 2022